Ein bekanntes, virtuelles Wesen ist die Brockenhexe. Sie wurde
erstmals in Goethes Faust I von 1808 erwähnt, als sie auf ihrem
Besen, einer Ofengabel oder einem im Ort gefangenen Menschen
auf den Brocken geflogen ist, um dort an der teufischen Feier
teilzunehmen.
Stoffpuppen wurden früher in den Bergstädten über
Walpurgisfeuern hin und her gezogen, bis sie verbrannten. Das
keltische Brauchtum zum Vertreiben der virtuellen Wintergeister
(Hexen) durch ein Feuer (schmilzt den Schnee), wurde in der
Neuzeit von militanten Frauengruppen mit dem Verbrennen von
Frauen auf dem Scheiterhaufen gleichgesetzt,
Übrigens war es zuerst ein Mann im frühen 15. Jahrhundert, der auf dem Scheiterhaufen als Hexe verbrannt wurde. Weder die clerikale (kirchliche) noch die administrative (staatliche) Inquisition machten zwischen männlichen und weiblichen Hexen einen Unterschied,
Im Oberharz wurden keine Hexen verbrannt,
Heute werden Straßenzüge in Bergstädten zu Walpurgis
abgesperrt, um gegen hochpreisiges Eintrittsgeld Einlass in
abgesperrte Bereiche oder Zelte zu gewähren. Goethes Mephisto
würde dazu "Teufelspakt" sagen, dessen Ziel "schnöder Mammon"
ist.
Touristen haben rotblinkende Teufelshörner auf dem Kopf und
jaulen lauthals nach übermäßigem Genuß hexischer
Mix-Getränke.
Das requirierte Fluggerät flog schon vorher in irgendeine Ecke.
Der Tanz in den Mai in den Sälen der hexischen Versammlungsorte
muss bei einigen wegen fortgesetzten Stolperns
ausgelassen werden.
Übrigens:
Oberharzer Hexen tragen keine hohen Hüte sondern
einfache Kopftücher.
Es kann aber sein, dass die hexische Fluggeschwindigkeit und
die teuflisch grelle Sonne die Augen der hexischen
Freizeitpilotinnen dermaßen beanspruchen, dass man sich mit
einer Sonnenbrille schützen muss. Zudem ist es immer
vorteilhaft, die Fugzeit anhand einer Uhr festlegen zu können.
Das weiß doch jeder!