Die Oberharzer Mundart ist ein mitteldeutscher, obersächsischer und nordwest-böhmischer Dialekt mit Wurzeln in Ober-und Ostfranken.
Dialekt, Bergbau und das spannungsfreie Zusammenleben verschiedener Menschen im Oberharz gehen seit Anbeginn Hand in Hand. Keiner ist ohne den anderen denkbar. Deswegen ist unsere Mundart hoch integrativ.
Bereits im 9. Jahrhundert arbeiteten Sachsen, Franken und Niederdeutsche in den Bergwerken Goslars und Zellerfelds. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wanderten Bergleute wegen der höchst sozialen Bergrechte aus allen Teilen Europas in den Oberharz zu, um dort gemeinsam zu arbeiten. Den größten Anteil an der Zuwanderung hatte eine zeitlang tatsächlich das westliche Erzgebirge, bis der braunschweigische Herzog die Zuwanderung Anfang des 16.Jhdt. verbot. Der Bergbau im Erzgebirge lag zu diesem Zeitpunkt keineswegs darnieder, nur waren die Oberharzer Bergrechte sozialer als dort. Dennoch gelang es dem erzgebirgischen Dialekt nicht, die Oberharzer Mundart tiefgreifend zu beeinflussen. Lediglich in den westlichen Bergstädten Wildemann und Lautenthal etablierte sich der erzgebirgische Einfluss.
Im Laufe der Jahrhunderte bildete sich im Oberharz eine eigenständige Mundart aus erkennbaren 10 Dialekten, die weltweit einmalig ist. Sie ist auch kein "Platt", erzgebirgischen oder schlesichen Ursprungs.